Trocken, nass, gekocht oder lieber gebarft? Viele Halter wollen sich nicht auf ein Futterkonzept festlegen und mischen einfach. Und warum auch nicht, Ernährungsexperten finden die Kombination verschiedener Methoden ebenfalls nicht schlecht. Was sind die Vorteile, und für welche Hunde ist die Mischfütterung eher weniger geeignet?
Manch einer möchte seinem Vierbeiner ergänzend zur Fertignahrung etwas Frisches bieten. Andere wiederum haben einen Schlinger am Napf, der durch etwas trockene Kost zum Kauen angeregt werden soll, oder einen mäkeligen Fresser, dem nichts gut genug ist und der selbst das beste Futter nach einiger Zeit verschmäht. Auch wenn Sie selbst für Ihren Hund kochen oder ihn barfen, benötigen Sie ab und an eine Alternative, beispielsweise im Urlaub. Oder Sie möchten einfach nur einmal für Abwechslung im Napf sorgen. Es gibt also eine Vielzahl von Gründen, die für eine Mischfütterung sprechen.
Die Vorteile eines Nassfutters
Möglichst frische Zutaten sind die Grundlage der Nassnahrung. Durch ein schonendes Herstellungsverfahren wie der Dampfgarung bleiben die hitzeempfindlichen Vitamine und ungesättigten Fettsäuren weitestgehend erhalten, komplexe Eiweiße werden aufgeschlossen und verdaulich gemacht, und es bilden sich keine schädlichen Transfette. Die Zugabe von künstlichen Zusatzstoffen ist dabei nicht zwingend notwendig. Der hohe Fleischanteil und die damit gegebene hohe Feuchtigkeit sorgen für eine bessere Futterakzeptanz, es hat meist einen moderaten Kohlenhydrateanteil, und die Portionen können etwas größer ausfallen als bei Pellets & Co.
Die Vorteile eines Trockenfutters
Ein wesentlicher Vorteil des Trockenfutters besteht darin, dass der Halter ganz gezielt auf den Lebenszyklus, Aktivitätslevel und die individuellen Bedürfnisse seines felligen Freundes eingehen kann. Die Kroketten regen den Hund zum Kauen an und pflegen gleichzeitig die Zähne. Allerdings müssen je nach Herstellungsverfahren, wie bei extrudiertem, kaltgepresstem oder gebackenem Futter, bestimmte Nährstoffe aufgesprüht werden.
Nass- und Trockenfutter mischen – geht das?
Die Mischvariante: Ein gesunder Hund mit einem intakten Magen-Darm-Trakt und Immunsystem verträgt die Kombination von feuchter und trockener Nahrung normalerweise ganz gut. Eine „Trennkost“ ist jedoch angebracht, wenn der Vierbeiner unter Verdauungsproblemen leidet oder empfindlich auf bestimmte Futterkomponenten reagiert. Bei der Mischfütterung ist auf das richtige Verhältnis von Trocken- und Nassfutter zu achten: Hier gilt die 50:50-Regel, und die jeweiligen Rationsempfehlungen des Herstellers sind zu berücksichtigen. Im Ergebnis beträgt der Tagesbedarf immer 100 Prozent. Ein gesunder, normal aktiver Vierbeiner mit 10 Kilogramm Körpergewicht und einer empfohlenen Tagesration von 250 Gramm kann beispielsweise circa 50 Gramm Trockennahrung und circa 70 Gramm Fleischmenü pro Mahlzeit zu sich nehmen.
Trockenfutter mit frischer Kost aufwerten
Sowohl der Produktionsprozess als auch die Lagerung beeinflussen den Gehalt an essenziellen Fettsäuren eines Trockenfutters. Es schadet also nicht, ein hochwertiges Öl oder etwas Frisches wie Blättermagen, Herzen oder Gemüse hinzuzugeben. Manche Hunde verlieren gelegentlich die Lust auf ihre Pellets im Napf, was übrigens nichts über die Qualität des Futters aussagt. In diesen Fällen sorgt etwas Hausmannskost für mehr Appetit. Diese sollte rund 75 Prozent ausmachen, und die restlichen 25 Prozent sind Trockenfutter. Die größte Diskussion löst zweifelsohne die Kombination von BARF und Trockenfutter aus. Beide Fütterungsarten sind doch sehr unterschiedlich in Konsistenz, Zusammensetzung und Qualität. Wer sich für diese Alternative entscheidet, sollte vorab am besten einen Ernährungsprofi zurate ziehen und nicht wild drauflos mischen. Insbesondere Welpen, sensiblen Schnauzen oder Senioren kann das sonst ordentlich auf den Magen schlagen.
Experten raten generell, den Hund langsam und in mehreren Schritten an ein neues Futter zu gewöhnen. Möchte der Halter also die Trockenkost mit rohen Komponenten ergänzen, sollte er zuerst überlegen, welche Ernährung am besten zu seinem felligen Freund und zum Tagesablauf passt und anschließend behutsam mit der Umstellung beginnen. Gegen einen rohen Knochen zwischendurch ist ohnehin nichts einzuwenden.
Darauf sollte bei der Mischkost geachtet werden
Zwei Dinge sollten stets im Fokus der Mischfütterung bleiben: der Nährstoffbedarf und das Gewicht des Hundes. Genau aus diesem Grund bevorzugen zahlreiche Tierbesitzer ein Alleinfuttermittel, in dem alles enthalten ist, die Nährstoffe aufeinander abgestimmt sind und es eine Dosierungsempfehlung gibt. In puncto Nährstoffbedarf ist also die Mischvariante aufwendiger, da der Halter selbst auf eine ausgewogene Zusammensetzung achten muss.
Ein gesunder Vierbeiner mit einem stabilen Verdauungssystem verträgt so einiges. Aber ständige Futterumstellungen können den Magen-Darm-Trakt reizen und das Bakteriengleichgewicht der Darmflora stören. Daher sollte bei einer Mischfütterung eine gewisse Kontinuität hinsichtlich der Zusammenstellung und Zusammensetzung des Futters eingehalten werden.
Vorsicht bei kranken Vierbeineren
Bei Hunden, die sensibel auf bestimmte Futterkomponenten reagieren oder bereits Intoleranzen entwickelt haben, wird es kritisch, wenn die Mahlzeiten in Bezug auf Proteine, Inhaltsstoffe und Herstellungsweise zu sehr voneinander abweichen. Der Halter muss in diesem Fall genau darauf achten, was in welcher Menge in den Napf kommt. Wählt er trotzdem eine Mischvariante, wären zwei verschiedene Portionen, beispielsweise einmal Trocken- und dann Nassfutter, empfehlenswert.
Bei Allergien, also Überreaktionen des Immunsystems, oder in bestimmten Krankheitsfällen ist eine kombinierte Ernährungsweise ein No-Go, weil hier nicht gewährleistet ist, dass der Hund genau das bekommt, was sein Organismus für die Genesung benötigt. Suzanne Eichel