Müdigkeit, Durchfall und massive Hautreizungen – das sind nur einige Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Sie entwickelt sich schleichend und wird nicht immer sofort erkannt. Ein Blutbild in Kombination mit einem Stimulationstest ist die einzig sichere Methode zur Erkennung. Davon abgesehen ist es nicht nur wichtig, die Faktoren zu kennen, die zu einer Fehlfunktion führen, sondern auch die Bedeutung der Schilddrüse für den Körper des Hundes zu verstehen.
Das Spiel der Hormone
Alles beginnt im Gehirn, genauer gesagt mit der Hypophyse, einer Drüse, die für die zentrale Ausschüttung von Hormonen zur Steuerung von Stoffwechsel, Wachstum und Psyche verantwortlich ist. Die Hypophyse produziert das Hormon TSH. Es wird an die Schilddrüse übermittelt und gibt dort den Befehl, die Hormone T4 und T3 zu bilden, die dem Organ bei der Verarbeitung von wichtigen Proteinen helfen. Die Schilddrüse, so klein sie auch ist, greift tief in den Stoffwechsel ein. Ist ihre Funktion gestört, fährt nicht nur der gesamte Stoffwechsel in einen anderen Modus, sondern der Charakter des Tieres kann sich unter Umständen stark verändern.
So wichtig sind Stoffwechselprozesse
Eine intakte Schilddrüse beginnt, stimuliert durch das Hormon TSH, T4 und T3 zu produzieren. Dabei steht sie unter ständiger Überwachung der Hypophyse. Sind ausreichend Hormone produziert, stoppt diese das TSH und schüttet es erst wieder aus, wenn die Schilddrüsenhormone zu wenig werden. Erkrankt die Schilddrüse, dann wird das gesunde Gewebe darin zerstört und durch Bindegewebe ersetzt. Die wichtigen Hormone können nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden. Mit einschneidenden Folgen, denn funktioniert der Stoffwechsel nicht mehr einwandfrei, wird auch die Verarbeitung der Nahrung erschwert.
Die Tiere sind müde und antriebslos. Haut und Fell verändern sich und die Vierbeiner nehmen häufig an Gewicht zu. Ebenso können permante und schlecht heilende Augen- und Ohrenentzündungen auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen. Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto eher kommt es außerdem zu neurologischen Ausfällen und Herzrhythmusstörungen.
Schilddrüsenunterfunktion richtig behandeln
Insbesondere Hündinnen im fortgeschrittenen Alter und kastrierte Felldamen sind von einer Schilddrüsterfunktion betroffen. Es handelt sich in den meisten Fällen um eine Autoimmunkrankheit, bei der körpereigene Zellen das Gewebe angreifen und zerstören. Ein Prozess, der nicht aufzuhalten ist, sich aber dank der Substitutions-Therapie gut behandeln lässt. Mittels Tabletten werden die fehlenden Hormone dem Körper wieder zugeführt. Die medikamentöse Gabe hält dann oft ein Leben lang an. Die richtige Dosierung ist wichtig und sollte mit dem Tierarzt regelmäßig kontrolliert werden. Suzanne Eichel