Gerade feierte sie ihren runden Geburtstag, doch Talkshow-Legende Alida Gundlach denkt nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. Ihr Engagement für gequälte Vierbeiner ist unermüdlich, vor vier Jahren hat sie bei Bremen einen weiteren Tierhof gegründet. Der Kampf verlangt ihr viel ab und ist oft zermürbend. Doch jedes Tier, das sie retten kann, ist die Anstrengung wert, findet sie und macht weiter.
Alida Gundlach ist seit mehr als 40 Jahren im Tierschutz tätig, nahm Hunde auf ihrer spanischen Finca auf, unterstützte Organisationen mit Geldspenden. Doch dann wurde sie 2011 unfreiwillig Zeugin der „Straßensäuberung“ in der Ukraine. Anlässlich der Fußball-
Europameisterschaft wurden Tausende von Tieren bestialisch umgebracht: lebendig verbrannt, erschlagen und vergiftet. „Erbarmungslose Kerle fingen in speziellen Fahrzeugen herrenlose Hunde und Katzen ein, schmissen sie in die perversen aufmontierten Öfen und
Schredder, lachten über das Jaulen, die riesigen, erschreckten Augen. Solche Bilder, Geräusche und Gerüche bleiben unauslöschlich!“
Immer wieder wird das Abschlachten von Streunern bei Fußball-WMs, Olympiaden oder einem Eurovision Song Contest zelebriert, allen Protesten und Petitionen zum Trotze. „Statt
eines riesigen Aufschreis geht nur ein kleiner Seufzer durch Europa“, und das war der engagierten Tierworkerin eindeutig zu wenig.
So viele Hunde wie möglich retten
Büchten in der niedersächsischen Südheide ist ein Ort des Friedens, einer der ersten Schutzhöfe des Vereins tierwork e. V., den Alida Gundlach gegründet hat und auf
dem sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Burckhard für gequälte Vierbeiner engagiert. Hier leben Hunde, Katzen, Schafe und Pferde. Es ist eine Oase für traumatisierte Tiere und auch für ihre Wohltäterin. Denn die geht direkt in die Hölle, um ihre Schützlinge dort herauszuholen.
Sie verhandelt mit rumänischen Fängern, kauft so viele Hunde wie möglich aus den Tötungslagern und muss doch zahlreiche zurücklassen. Die sehnsüchtigen Augen all derer, die hinter Gittern zurückbleiben müssen, verfolgen sie. „Am Anfang habe ich so viel geweint, dass ich dachte, keine Tränen mehr in mir zu haben.“ Doch aufzugeben ist keine Option, sie musste sich mental stärken, um durchzuhalten und weiterzumachen. Die Beziehung zu den Tieren hilft. Mit jedem ist sie „wie mit einer Nabelschnur“ verbunden, und selbst wenn sievermittelt sind, bleibt der Kontakt bestehen.
Asylhöfe werden zu Rettungsinseln
Auf der Homepage des Vereins steht das Zitat von Theodor Heuss: „Dass einmal das Wort Tierschutz erfunden werden musste, ist eine der blamabelsten Angelegenheiten
menschlicher Entwicklung.“ Die Asylhöfe in Büchten, Bremen, Spanien und Ungarn sind erste Aufnahmestationen für befreite Vierbeiner. In diesen Rettungsinseln werden sie gepflegt, aufgepäppelt, medizinisch versorgt und therapiert. Zu der Arbeit der Tier- worker zählen zudem unter anderem Kastrationsprojekte vor Ort.
Das Elend nimmt bislang kein Ende. Dennoch zählt jeder Einsatz. Es werden immer ehrenamtliche Helfer und Patenschaften gesucht, vor allem aber Pflegestellen und Adoptanten. Mit der Charity-SMS kann jeder schnell und unbürokratisch einen Obolus spenden. Doch Alida Gundlachs größter Wunsch ist, dass ihr Job irgendwann nicht mehr nötig ist. Bis dahin kämpft sie unermüdlich weiter. Einige gerettete Hunde durften bei ihr persönlich
einziehen, wie der Podenco-Mischling Loran oder der taube Landseer-Mix Spotty, der gerade über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Fast 2000 Tiere hat die Schirmherrin bisher gerettet. Einge warten dringend auf ein liebevolles Zuhause. Suzanne Eichel
Charity-SMS – Jede SMS hilft!
Tieren einfach und unbürokratisch per Mobiltelefon helfen. Schicken Sie mit Ihrem Handy eine SMS mit dem Stichwort „tierwork“ an die Nummer 81190, dann werden automatisch 5 Euro von Ihrem Telefonguthaben abgezogen. Der erfolgreiche Eingang wird mit einer Dankes-SMS bestätigt.
tierwork e. V.
Im alten Dorf 4 · 29690 Büchten
https://www.tierwork.de