Ein wunderbares Start-up auf veganem Kurs: Claudia und Marie Pattberg mit ihren Hunden Vincent, Martha, Helga, Pablo und Lotte. Ein bunt gemischtes Rudel mit unterschiedlichen Ernährungsansprüchen und zwei Frauchen, die wie ihre Vierbeiner die schnauze voll und eine pflanzliche Kekslinie sowie ein Trockenfutter kreiert haben. Ob es auch unseren Testkandidaten, die durchaus wählerisch sind, schmeckt?
Ungesundes Futter sowie Snacks, vermeidbares Tierleid und Umweltzerstörung sind die wichtigsten Gründe, warum Mutter und Tochter aus Baden-Württemberg auf die Idee gekommen sind, Veganes und Artgerechtes für Hunde zu backen. Marie Pattberg ist Ernährungsberaterin und muss bei ihren felligen Begleiterin stets höllisch aufpassen, was sie fressen. Fast alle leiden an Futtermittelunverträglichkeiten und vertragen bestimmte Bestandteile in ihrer Nahrung nicht.
Also am besten gleich vegan, dachten sich die sympathischen Herstellerinnen und probierten Rezepturen aus. Zuerst erblickte die Kekslinie das Licht der Welt, dann folgte das Trockenfutter naturbursche aus Bio-Kartoffelflocken, Erbsenstärke und Sojabohnen als
Proteingrundlagen. Und mittlerweile hat schnauze voll eine große Fangemeinde von sensiblen Schnauzen und Hunden, die es auch mal vegan im Napf oder bei den Belohnungen mögen. https://schnauzevoll-hundefutter.de
William liebt das Meer und die Strandläufer
Cavalier King Charles Spaniel William lebt mit Frauchen Silke S. in Lübeck, nur einen Katzensprung vom Hundestrand entfernt. Daher liegt es nahe, dass er die Kekssorte Strandläufer testet. Doch das ist nicht der einzige Grund, der Kerl mit adligem Namen leidet schon seit Jahren an Haut- und Fellproblemen, ausgelöst durch Getreide wie Weizen. Entsprechend kritisch ist sein Frauchen bei der Wahl des Futters und der Snacks. Und natürlich ist sie skeptisch, als sie auf der Verpackung Dinkel- und Lupinenmehl entdeckt.
Doch sie muss sich keine Sorgen machen, denn Dinkel ist zwar mit Weizen verwandt, zählt jedoch zur Familie der Süßgräser, ist besser verdaulich und unglaublich nährstoffreich. Lupinen gehören dagegen zu den Hülsenfrüchten, sind reich an Eiweiß und Aminosäuren, die wiederum gut für Muskeln und Fell sind. Im Strandläufer von schnauze voll steckt noch ordentlich Spinat, Hanföl und Wakeme Algen. Die grünliche Farbe der Kekse ist also darauf zurückzuführen. Der erste Kringel wird von William argwöhnich beäugt und beschnuppert. „Ich habe mal meine Nase in die Dose gesteckt, aber nur einen leichten Duft von Meer wahrgenommen“, erzählt Silke S. Vielleicht weil dieser Geruch den Spaniel an seine geliebten Strandspaziergänge erinnert, er ohnehin um jeden Keks betteln muss und vielleicht auch, weil er ziemlich gierig ist: Er kaut seine kleine Beute mit Genuss.
Sensibler Pepe tritt bei den pfadfinder(n) ein
Border Terrier Pepe ist ein echter Fleischfresser und hat bisher alles, was vegetarisch war, verpönt. Sein Herrchen Uwe M. aus Lüneburg kann sich daher nicht vorstellen, dass die veganen pfadfinder bei seinem 8-jährigen Kumpel ankommen. Allerdings, je älter Pepe wird, umso empfindlicher ist seine Verdauungsfähigkeit. Auf Rind und Huhn muss er bereits verzichten, die Proteinquellen verträgt er nicht mehr gut. „Als ich hörte, dass in den Keksen Tofu steckt, habe ich erstmal laut gelacht und dachte, wir sind sicher keine tollen Tester dafür“, erzählt der Halter. Doch er selbst verzichtet immer mehr auf Fleisch und findet das zumindest bei den Snacks für seinen Hund auch ganz sinnvoll.
Und es kommt, wie es kommen muss: Pepe spuckt den ersten Keks in hohem Bogen aus, guckt vorwurfsvoll und würde sich am liebsten mit der Pfote an die Stirn tippen. Doch das Herrchen kennt seinen Filou zu gut und lässt die Dose offen auf dem Boden stehen. Es riecht nämlich sehr verführerisch daraus. Es dauert nicht lange, da nähert sich der Terrier den Snacks, auf deren Verpackung mit „würzigem Umami-Geschmack“ geworben wird. Der kommt von der geräucherten Gerste, den Tomaten und Majoran. Alles gesunde Zutaten mit wichtigen Ballaststoffen, Antioxidantien und entzündungshemmenden Eigenschaften. Und Pepe greift zu, einmal, zweimal, dreimal. Seitdem ist er überzeugter pfadfinder!
Maxi mag auch promenadenmischung
Die braun-weiße Border Collie Hündin ist eine Schönheit und gerade von Hamburg aufs Land gezogen. Für den Hütehund war es zu stressig in der Großstadt und es fiel ihr schwer, nicht den Fahrradfahrern und Joggern hinterherzujagen, um sie zur Räson zu bringen. Auf dem Land lebt es sich eindeutig besser, obwohl sie die Schafe und Heidschnucken, denen sie auf ihrem Spaziergang begegnet, auch nur grüßen und keinesfalls dirigieren darf. Futtertechnisch verträgt Maxi alles und obwohl reinrassig, hat sie mit Promenadenmischungen keine Probleme. Daher darf sie die gleichmamige Kekssorte von schnauze voll probieren.
Frauchen Ellen H. aus der Lüneburger Heide schätzt vor allem die gesunden und natürlichen Zutaten. „Ich wäre sonst nicht auf die Idee gekommen, Rote Bete, Hafermehl oder Möhrensaft zu geben. Das Hauptfutter hat schon so einen hohen Fleischanteil, da darf es bei den Belohnungen gerne mal vegetarisch oder vegan sein.“ Die promenadenmischung besteht aus Knochen, Ringen und Halbkreisen der Sorten rote bertha, lotta carotta, apfeldieb und bergsteiger.
Fazit der Tester
William, Pepe und Maxi haben die veganen Köstlichkeiten von schnauze voll bestens vertragen. Ihr Darm profitiert von den guten Ballaststoffen, ihr Organismus von den zusätzlichen Nährstoffen der rundum gesunden Zutaten. Die Kombination aus weniger Proteinen und einem höheren Kohlenhydratanteil soll sich positiv auf die Stressregulation auswirken. Das können wir in unserem Text noch nicht bestätigen, wissen aber von günstigen Effekt, insbesondere bei verhaltensauffälligen Tieren.
Alle zweibeinigen Tester fühlen sich viel wohler damit, ihren Vierbeiner etwas weniger tierisches Protein zu füttern und eine bekömmliche Alternative gefunden zu haben, die auch das Allergiepotenzial senkt. Zudem finden sie es super, dass die Kekse handgemacht, aus frischen Bio-Zutaten und ohne künstliche Zusatzstoffe sind. Den Hund nachhaltiger zu ernähren, die Umwelt zu schonen und Tierleid zu reduzieren ist ebenfalls ein wichtiger Punkt.
Um authentisch und ehrlich zu bleiben, müssen wir gestehen, dass wir die Kekse zuerst vier anderen Testpfoten angeboten haben. Unseren Beaglemischling haben wir gleich aus dem Rennen genommen, weil der einfach alles verschlingt. Unsere Seniorin Gipsy (†Dez. 2023) konnten wir leider gar nicht überzeugen. Auch Dackel Wächter und Mischling Lucie haben sich mit der veganen Kost schwer getan. Mit etwas Leberwurst drübergestrichen, hat zumindest Lucie einen Keks vernascht, Wächter hat nur die Wurst runtergeleckt und den Rest veschmäht. Allerding ist das ein guter Tipp, um einen Hund an etwas Pflanzliches zu gewöhnen.
Als Testfazit können wir daher, auch wenn wir schnauze voll wirklich toll finden und uns auf weitere Rezepturen freuen, nicht die volle Pfotennzahl geben, sondern entscheiden uns von insgesamt 28 Pfoten für gute 18! Suzanne Eichel