Arthrose ist eine chronische, fortschreitende Gelenkerkrankung, die nicht heilbar ist. Da die Anzeichen oft schleichend und subtil auftreten, ist sie meist schwer zu erkennen, beeinträchtigt allerdings zunehmend die Lebensqualität von Hund und Mensch. Die gute Nachricht: Arthrose-bedingte Schmerzen sind gut therapierbar. Tierärztin und Zoetis-Expertin Dr. Charlotte Reimann rät daher auf frühe Anzeichen zu achten, um Arthrose-bedingte Schmerzen bei den Vierbeinern schnell und gezielt lindern zu können.

Hunde sind treue Begleiter, beste Freunde und wachsame Beschützer, die ihren Halter*innen in jeder Lebenslage zur Seite stehen. Deshalb ist es wichtig, gleichermaßen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen zu achten. Trotz aller Fürsorge lassen sich gesundheitliche
Herausforderungen jedoch nicht immer vermeiden. So erkranken etwa 40 Prozent aller aller Hunde¹ ² ³ im Laufe ihres Lebens an Arthrose, manche bereits in jungen Jahren. „Wenn wir uns die Studienlage anschauen, sehen wir, dass vier von zehn Hunden quer durch alle Rassen und
Altersgruppen im Laufe ihres Lebens Arthrose bekommen“, so Dr. Charlotte Reimann – Fachtierärztin für Innere Medizin der Kleintiere bei Zoetis Deutschland.

Gelenkverschleiß bei Hunden
Wenn die Gelenke schmerzen, fällt Bewegung schwer

Wie Arthrose entsteht

Verschiedene Faktoren können die Entstehung einer Arthrose begünstigen. Es gibt genetische Ursachen, das heißt bestimmte Rassen sind häufiger betroffen als andere. Aber auch die falsche Ernährung kann verantwortlich sein. Insbesondere Übergewicht belastet Bänder und Gelenke. Fettzellen produzieren außerdem Entzündungsmediatoren, die das Fortschreiten der Arthrose verschlimmern können. Zudem kann jedes vorangegangene Trauma, eine Gelenkerkrankung oder auch ein chirurgischer Eingriff am Gelenk eine Rolle spielen. „Bei Hunden sind am häufigsten Ellenbogen-, Hüft- und Kniegelenk betroffen. Aber auch das Schultergelenk, die unteren Gliedmaßengelenke und die Wirbelsäulengelenke“, weiß Dr. Reimann. Im Prinzip ist jede Über- bzw. Fehlbelastung auf Dauer schädlich für die Gelenke und sorgt für deren Verschleiß.

Vier Anzeichen von Arthrose-bedingten Schmerzen

  1. Der Hund wird zunehmend träge. Kein Wunder, denn wenn ihm quasi jeder Knochen wehtut, wird er weniger Lust haben sich zu bewegen und sich vermehrt auf seine Schlafplätze zurückziehen. Arthrose kann zu Verhaltensänderungen, wie verminderter Energie oder einem veränderten Schlafrhythmus führen.

    Gelenkverschleiß bei Hunden
    Treppensteigen ist für athrosegeplagte Pfoten oft ein Problem
  2. Die Bewegungen werden steifer. Die Art und Weise wie sich der fellige Liebling bewegt, lässt auf sein Wohlbefinden schließen. Steifheit beim Aufstehen, Springen oder Treppensteigen sind typisch für Arthrose betroffenen Schnauzen. Ebenso kann ein verändertes Gangbild, wie Humpeln, Lahmen oder das Zurückbleiben beim Spazierengehen auf Arthrose-bedingte Schmerzen hindeuten.
  3. Mit häufigem Belecken der Pfoten versucht der Vierbeiner sich selbst Linderung zu verschaffen. Möglich ist auch, dass er bestimmte Berührungen meidet.

    Manche Hunde verändern auch ihr Verhalten
  4. Manchmal äußern sich Arthrose-bedingte Schmerzen sogar in einer veränderten Persönlichkeit. Betroffene Hunde können aufgrund ihres körperlichen Unbehagens
    defensiver oder aggressiver gegenüber Artgenossen oder auch Menschen werden.

Vier Tipps zur Linderung

Glücklicherweise bedeutet die Diagnose nicht zwangsläufig das Ende der Mobilität und Lebensfreude betroffener Vierbeiner. Wichtig ist ein multimodaler Behandlungsansatz mit Tierärzt*innen, Physiotherapeut*innen und wenn nötig Ernährungsexpert*innen, um Schmerzen gezielt lindern zu können.

  1. Schmerzbehandlung: Die Basis jeder Arthrose-Therapie bildet immer eine individuelle Schmerzbehandlung in Koopertion mit einem Tierarzt bzw. einer Tierärztin. Inzwischen gibt es innovative und gut verträgliche Produkte. Sollte in der tierärztlichen Untersuchung eine Ursache festgestellt worden sein, gilt es diese bestmöglich zu therapieren, bspw. durch eine entsprechende Operation.
  2. Gewichtskontrolle: Neben der individuellen Schmerzbehandlung ist bei Arthrose vor allem ein multimodaler Therapieansatz notwendig. So ist es essentiell, auf eine gesunde Ernährung zu achten und Übergewicht zu vermeiden, da die Gelenke durch das Mehrgewicht zusätzlich strapaziert werden. Unpassende Leckerchen sollten vermieden und auf ein kalorienreduziertes Futter bzw. ein anderes Futterkonzept umgestiegen werden. Auch spezielle Nahrungsergänzungen können die Gelenkgesundheit unterstützen.
  3. Gelenkschonende Auslastung: Bewegung ist jetzt wichtig – aber alles in Maßen, individuell und schonend auf die Erkrankung angepasst. Sport ist natürlich tabu, aber regelmäßige Spaziergänge auf festem Untergrund unbedingt erlaubt. Auslastung bieten auch Intelligenz- und Suchspiele sowie gelenkschonendes Spielzeug wie ein Schnüffelteppich oder Leckerliball.
  4. Physiotherapie: Gezielte Übungen und Massagen bietet die Physiotherapie. Mit Hilfe von Unterwasserlaufbändern lässt sich die Beweglichkeit der Vierbeiner trainieren. Darüber hinaus lernen Hundebesitzer*innen einfache Übungen, um ihren besten Freund effektiv und therapieunterstützend zu Hause weiter zu therapieren.

Die richtige Prophylaxe gegen Gelenkverschleiß

Bei der Arthrose-Vorsorge spielen mehrere Aspkete eine wichtige Rolle. Zum einen ist eine gesunde Ernährung essenziell, um ein Optimalgewicht zu halten und damit die Gelenke des Hundes zu entlasten. Zum anderen ist eine regelmäßige, aber gelenkschonende Bewegung wichtig, um seine Muskulatur zu stärken. Darüber hinaus sollten jährliche Arthrose Check-ups bei der Tierarztpraxis eingeplant werden, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen
und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.

Gelenkverschleiß bei Hunden
Die Mitarbeit der Halter*innen ist ebenso gefragt

Und das nicht nur, wenn der Fellfreund bereits im Seniorenalter angekommen ist. Es wird empfohlen, bereits ab dem Welpenalter regelmäßig einen Arthrose Check-up durchführen zu lassen, um mögliche Gelenkprobleme frühzeitig zu erkennen. Dies gilt im Besonderen für Hunde betroffener Rassen. „Aktuelle Leitlinien empfehlen, dass man ab dem Welpenalter beim jährlichen Checkup ein Arthrose-Screening durchführen sollte“, erklärt Dr. Charlotte Reimann.

Spätestens aber bei den ersten Anzeichen von Arthrose ist es ratsam eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um die Ursachen der Beschwerden zu klären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Durch eine frühzeitige Behandlung können Arthrosebedingte Schmerzen gelindert und die Lebensqualität des Hundes deutlich verbessert werden. Dieser kostenlose Online-Test von Zoetis hilft erste Anzeichen richtig einzuordnen, um bei Verdacht die Tierarztpraxis des Vertrauens aufsuchen zu können.

Über ZOETIS

Als weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Tiergesundheit sieht ZOETIS es als seine Aufgabe, Tiergesundheit zu fördern, um so die Welt für Mensch und Tier zu einem besseren Ort zu machen. Mit über 70 Jahren Innovation in der Vorhersage, Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Tierkrankheiten steht das Unternehmen weiterhin an der Seite derjenigen, die Tiere auf der ganzen Welt halten und versorgen – von Landwirt*innen bis hin zu Tierärzt*innen und Haustierbesitzer*innen. Das führende Portfolio und die Pipeline von Medikamenten, Impfstoffen, Diagnostika und Technologien machen in über 100 Ländern einen Unterschied.

 

  • 1 Wright A., et al., JSAP 2022 1–10
  • 2 IHS Markit and Stonehaven Consulting: Canine and Feline Pain Market Animal Health Market Analysis, 2021
  • 3 Enomoto M., et al. Sci Rep. 2024 Feb 3;14(1)

 

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