Auch dem Hund wird’s mal zu bunt. Stress hat bei ihm unterschiedliche Ursachen. Frauchen und Herrchen sollten die Zeichen erkennen und ihren Vierbeinern dabei helfen, wieder gelassener zu werden.
Stress macht nicht nur gefühlt, sondern nachweislich krank. Stresshormone wie Adrenalin und Cortison versetzen den Körper in eine erhöhte Alarmbereitschaft, die ihm eigentlich zur schnellen Flucht verhelfen soll. So werden Blutdruck, Puls und Atemfrequenz erhöht, während Organe wie Haut, Magen und Darm vermindert durchblutet werden. Dieser Zustand ist kurzfristig kein Problem, führt bei längerem Anhalten jedoch zu psychischen und körperlichen Beschwerden.
Die Ursachen für Stress sind ganz vielseitig und von Tier zu Tier verschieden. So können ganz normale Tagesabläufe, bestimmte Geräusche oder besondere Umstände eine klassische Stresssituation auslösen. Insbesondere der Übergang in die kalte Jahreszeit, verbunden mit Fellwechsel, schlechtem Wetter und den anstehenden Festtagen können strapaziös sein.
Futter – und Fellwechsel im Auge haben
Der Halter sollte seinen felligen Freund gut beobachten und herausfinden, wie dieser in bestimmten Situationen reagiert. Ein klassisches Beispiel für eine selbst herbeigeführte Alarmsituation ist eine abrupte Umstellung der Nahrung. Die Folge sind oft Magenverstimmungen, Bauchschmerzen und im Extremfall hochgradiger Durchfall. Ein Umstand, der durch einen sanften Wechsel und mit einem Vermischen von neuem und altem Futter sehr einfach zu verhindern ist.
Eine Umstellung für den Hund ist zudem alle Jahre wieder der Übergang in die Wintermonate. Fellwechsel, Regenwetter und Kälte können dem einen oder anderen Tier ziemlich an die Nieren gehen. Dabei kann mit etwas Planung so manches Problem umschifft werden. Wirksame Hilfsmittel sind Leinöl, Zink und Biotin, die den Fellwechsel sinnvoll unterstützen. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten entfernt den überflüssig gewordenen Sommerpelz, fördert die Durchblutung der Haut und erleichtert den Wechsel. Dabei ist der positive Kuschelnebeneffekt beim Durchbürsten natürlich nicht zu unterschätzen.
Einfach Rituale einhalten
Wenn die Feiertage vor der Tür stehen, werden die Wochen, die in der Regel Ruhe und Besinnung zum Ende des Jahres bringen sollen, werden häufig zu einer turbulenten Mischung aus wenig Zeit und hektischen Besuchen. Unser Vierbeiner kann so gar nicht verstehen, was gerade geschieht und warum Hektik ausbricht, muss aber alles mitmachen. Von Vorteil ist das Einhalten einfacher Rituale, wie beispielsweise ein gleichbleibender Tagesrhythmus und festgelegte Fütterungszeiten. Ein beständiger Rhythmus hilft dem Tier, sich zu entspannen und sein inneres Gleichgewicht zu finden. Spaß und Spiel dürfen dabei genauso wenig zu kurz kommen, wie die Möglichkeit, ein ausgedehntes Mittagsschläfchen zu halten.
Silvester entspannt genießen
Ein besonders Angst einflößender Moment für geräuschempfindlichen Pfoten ist der Silvesterabend mit zischenden Raketen, explodierenden Knallern und lauten Partygästen. Eine Stresssituation der besonderen Art, die jedoch vorab trainiert werden kann. Tierärzte empfehlen dafür spezielle CDs mit individuellen Geräuschen, die öfter mal, vor allem bei alltäglichen Tätigkeiten zu Hause, abgespielt werden. Wenn Frauchen und Herrchen zeigen, dass sie der Lärm nicht stört, wird sich auch Bello entspannen.
Immer wieder wird dazu geraten, den Hund in dieser Stresssituation zu ignorieren. Doch mittlerweile wissen wir, das ist falsch. Er braucht unsere Nähe und Streicheleinheiten. Sehr panische Hunde können mit homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln beruhigt werden. Und last but not least hilft auch Fressen. Eine ordentliche Mahlzeit am Nachmittag macht die Fellpfote zufriedener und weniger anfällig für Stress. Hanna Katrin Stephan